MINT-Begeisterung im virtuellen Raum – großer Erfolg des digitalen Girls‘ Days

Über 40 Schülerinnen nahmen an den Online-Workshops in den Fächern Chemie, Informatik und Physik sowie dem MINT-Nachhaltigkeitslabor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) teil und zeigten großes Engagement und Begeisterung.

Ansicht von oben auf einen mit Tischen und Stühlen ausgesatteten virtuellen Raum im Lehr-Lern-Labor Informatik. Zeichentrickfiguren sind mit den vornamen der teilnehmenden Schülerinnen und leitenden Lehrenden und Studentinnen versehen. Links sind zwei Türen zu weiteren Räumen mit den Überschriften "Spiele-App2 und "Urlaubshelfer".

Begegnung im virtuellen Lehr-Lern-Labor - eine Entwicklung des Kooperationspartners KIT

Als die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) Anfang 2021 ihr Angebot zum digitalen Girls‘ Day auf den Seiten des organisierenden Kompetenzzentrums einstellte, fanden die Workshops aus den Fächern Chemie, Informatik und Physik sowie dem MINT-Nachhaltigkeitslabor sofort großen Zuspruch: Die Plätze waren bereits im März fast alle ausgebucht.

So fanden sich am 22. April 2021 über 40 Schülerinnen in einer Videokonferenz ein, zu der die Gleichstellungbeauftragte Britta Nann zur Eröffnung des Girls‘ Day an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe eingeladen hatte. In einem halbstündigen Kurzvortrag stellte sie die wichtigsten Informationen zu den Lehramtsstudiengängen an der PHKA vor. Danach verteilten sich die Mädchen auf die verschiedenen Workshops. Dank der hervorragenden logistischen Vorbereitung im Vorfeld durch Bettina Pankratz im Gleichstellungssekretariat klappte dies so reibungslos, dass es von Schülerinnenseite sogar positives Feedback zum guten Zeitmanagement gab.

Hier zeigte sich, dass auch im virtuellen Raum Begeisterung für MINT-Themen hergestellt werden kann. Im virtuellen Lehr-Lern Labor Informatik (eine Entwicklung des Karlsruher Instituts für Technologie – KIT) führten die akademischen Mitarbeiterinnen Anette Bentz und Frauke Ritter in Kooperation mit dem Lehr-Lern Labor des KITs und deren Mitarbeiterin Annika Vielsack den Girls‘ Day auf der virtuellen Plattform VIMSU durch. Mit der Software Thunkable wurden verschiedene Apps entwickelt, die direkt von den Schülerinnen auf ihr Smartphone geladen werden konnten. Dazu zählte ein Spiel, bei dem die Schülerinnen selbst die Regeln festlegen und dann programmieren konnten und ein Urlaubshelfer mit Sprachübersetzer, Packliste, und Währungsrechner. Aufgrund des flexiblen Vorgehens hatten die Schülerinnen schnell Erfolgserlebnisse und Fortgeschrittene konnten komplexere Anwendungen entwickeln. Die Mädchen programmierten sehr fleißig und waren am Ende beeindruckt vom Ergebnis des eigenen Tuns.

Im Angebot „Virtuelles Wasser & Nachhaltigkeit“ gingen die beiden Tutorinnen Jennifer Comes und Johanna Schlosser des MINT-Nachhaltigkeitslabors der PHKA mit den Schülerinnen der Frage nach, wo Wasser indirekt und nicht sichtbar eine Rolle spielt, sei es in Lebensmitteln, Elektrogräten, Pflanzen oder Kleidung. Die Studentinnen freuten sich, wie viel Vorwissen die teilnehmenden Mädchen schon mitbrachten. Dennoch war vieles für sie neu und erstaunlich, was sich in der regen Beteiligung bei Fragestellungen und in den Diskussionen zeigte. Mit großem Engagement brachten die Mädchen auch eigene Ideen und Gedanken ein.

Im Workshop der Chemie stand nach einer virtuellen Führung durch die Laborräume „Chemie in der Küche“ im Mittelpunkt. Im Vorfeld waren die Schülerinnen bereits informiert worden, welche Utensilien sie zuhause in der eigenen Küche bereithalten sollten. Mit Hilfe der Studentin Alexandra Hossner und Sabrina Syskowski, akademische Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Chemie, konnten sie damit dann herausfinden, welche chemischen Phänomene und Reaktionen in der Küche existieren. Doch auch einzeln und in der Gruppe im BreakOut Room, waren die Schülerinnen „voll bei der Sache“, freute sich Frau Hossner, stellten Rückfragen und erarbeiteten sich viel selbstständig. So sah es auch eine Schülerin, die rückmeldete, „wie viel Spaß es gemacht habe, endlich mal wieder etwas selber aktiv zu machen.“

Im Workshop der Physik zum Thema „Lehrerin im Fach Physik“ erhielten die Schülerinnen erste Einblicke in die Unterrichtsplanung und Durchführung. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde – durch die Digitalisierung waren Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland vertreten – sammelten die Schülerinnen gemeinsam mit der Lehramtsstudentin Lena Lenz Kennzeichen für einen aus ihrer Sicht guten Physikunterricht. Anschließend durchliefen die Teilnehmerinnen eine Unterrichtssequenz zum Thema „Elektrostatik“ und lernten Unterrichtsmethoden wie Demonstrationsexperimente, Schülerversuche und Simulationsprogramme kennen. Zum Abschluss entwickelten die Schülerinnen in Kleingruppen Tafelbilder zu der Unterrichtssequenz und präsentierten diese der restlichen Gruppe.

Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe strebt mit der Teilnahme am Girls‘ Day an, mehr Mädchen für ein Lehramtsstudium, insbesondere der Sekundarstufe 1, in den Fächern Mathematik, Informatik, Technik und in den Naturwissenschaften zu gewinnen. Die Angebote stellen Experimente und Anwendungen vor, die auch später so im Unterricht eingesetzt werden können, und durch einen gewissen Unterhaltungswert das Interesse und Begeisterung bei den Schülerinnen wecken. Diese wird ihnen in den Workshops auch durch die ausführenden Lehramtsstudentinnen und jungen Wissenschaftlerinnen vermittelt, die hier eine Vorbildfunktion innehaben.