Informatik-Exkursion zur Constructionism Conference 2025 in Zürich

Gemeinsam mit den Studierenden der Informatik Josef Korinek und Simon Wenz besuchten wir kürzlich die Tagung Constructionism 2025 an der ETH und PH Zürich. Unter dem Motto „Building communities, bridging ideas“ stand die Konferenz ganz im Zeichen des Konstruktionismus, einer Lerntheorie, die sich an den Arbeiten von Jean Piaget und Seymour Papert orientiert und betont, dass Lernen am besten durch aktives Gestalten und Erschaffen von Artefakten geschieht. Wissen wird hier nicht einfach vermittelt, sondern in einem kreativen Prozess aufgebaut, bei dem Denken und Handeln untrennbar verbunden sind.

Die Workshops und Vorträge zeigten, wie sich der konstruktionistische Ansatz auch im Kontext von Computational Thinking in vielfältigen Kontexten fördern lässt, sei es im Unterricht, in Maker-Projekten oder in interdisziplinären Formaten. 

Spannend war beispielsweise die Präsentation des Schweizer Bildungsroboters xBot, der speziell dafür entwickelt wurde, jungen Menschen spielerisch Zugang zu Robotik und Programmierung zu ermöglichen. Der xBot vereint technische Präzision mit einem flexiblen Design und ist ein gutes Beispiel in der Robotik für praxisnahes Lernen, das Konstruktionismus lebendig macht. In einem anderen Vortrag wurd Lynx Coding seine Plattform mit Logo vor, die das Programmieren als kreativen Ausdruck fördert und dabei vor allem den sozialen Aspekt des Lernens betont.

Besonders eindrücklich war zudem ein Beitrag zur Integration von Musik und Programmierung, beispielsweise in einem Workshop zu „Unplugged-Aktivitäten“, also informatische Bildung ohne Computer, oder auch die Plattform mFlow. Hier werden Algorithmen und kreative Prozesse so kombiniert, dass Lernende musikalische Strukturen nicht nur hören, sondern auch programmieren und dadurch besser verstehen können.

Der Besuch des Makerspaces an der PH Zürich rundete das Programm ab. Dort konnten wir erleben, wie digitale Fabrikation mit 3D-Druckern und Lasercuttern den Lernprozess bereichert und die Teilnehmenden ermutigt, eigene Ideen umzusetzen und dabei zu reflektieren. Die offene Atmosphäre fördert genau jene gemeinschaftliche und experimentelle Haltung, die der Konstruktionismus als Grundlage von Bildung sieht.

Insgesamt zeigte die Tagung eindrucksvoll, dass Computational Thinking und konstruktionistisches Lernen Hand in Hand gehen. Beide Ansätze verlangen nach aktivem Tun und einer kreativen Herangehensweise, die nicht nur technische Fertigkeiten vermittelt, sondern auch kritisches Denken und Problemlösekompetenzen stärkt. Diese Erfahrung hat uns wertvolle Impulse für Forschung, Lehre & Praxis gegeben und zeigt, wie wir Lernen zukunftsfähig gestalten können, indem wir Theorie und Praxis konsequent miteinander verbinden.