Zukunft Bildung: Lehrer:in werden mit Handlungskompetenz

Zu den besonderen Stärken des Lehramtsstudiums an einer Pädagogischen Hochschule zäh­len die wissenschaftlich begleiteten Praxisphasen. Prof. Dr. Silke Traub, Leiterin des Zen­trums für Schulpraktische Ausbildung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), er­klärt, was diese Praktika ausmacht und warum sie so wichtig sind. Bewerbungen für Bachelor- und Masterstudiengänge an der PHKA sind ab sofort auf eportal.ph-karlsruhe.de möglich.

Den Schulalltag kennenlernen: PHKA-Student im Integrierten Semesterpraktikum. Foto: Manherz/Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Den Schulalltag kennenlernen: PHKA-Student im Integrierten Semesterpraktikum. Foto: Manherz/Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Lehrerinnen und Lehrer sind gefragter denn je. Besonders für Informatik, Mathematik, Musik, Physik oder Religion bestehen in Baden-Württemberg beste Einstellungschancen. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA), die all diese Fächer anbietet, hat diese Woche ihr Online-Bewer­bungsportal auf https://eportal.ph-karlsruhe.de freigeschaltet – sowohl für lehramtsbezogene als auch für nichtlehramtsbezogene Bachelor- und Masterstudiengänge.

Zur Auswahl stehen Bachelor Lehramt Grundschule und Sekundarstufe I inklusive Europalehramt sowie Kindheitspädagogik und Sport-Gesundheit-Freizeitbildung, außerdem die Masterstudiengänge Lehramt Grundschule, Sekundarstufe I (beide inklusive Europalehramt) und Höheres Lehramt an beruflichen Schulen sowie die nichtlehramtsbezogenen Master „Biodiversität und Umweltbildung“, „Interkulturelle Bil­dung, Migration und Mehrs­prachig­keit“ und „Kulturvermitt­lung“ und die berufsbe­gleitenden Mas­ter Erwachsenenbildung und Geragogik.

Sich bis 15. Juli bewerben

Die Bewerbungsfrist endet am 15. Juli. Ausgenommen sind die Master Lehramt Grundschule und Sekundarstufe I, hier nimmt die bildungs­wissenschaftliche Hochschule Bewerbungen bis 31. Mai entgegen. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Studiengängen stehen auch zur Verfügung auf www.ph-karlsruhe.de/studieren.

Zu den besonderen Stärken der lehramtsbezogenen Studiengänge an einer Pädagogischen Hochschule zählen die wissenschaftlich begleiteten Praxisphasen, in denen Studierende sowohl direkt an einer Schule als auch in Lehrveranstaltungen an der Hochschule begleitet werden. Wer an der PHKA Lehramt Grundschule oder Sekundarstufe I studiert, absolviert bis zum Masterabschluss jeweils drei Praktika mit einem Umfang von insgesamt mindestens 18 Wochen.

Den Schulalltag in der Praxis kennenlernen

„Dabei handelt es sich nicht um Schnupperpraktika, sondern um schulpraktische Studien. Die Studierenden lernen hier, Praxis für Theorieverständnis nutzbar zu machen und Theoriewissen in Handlungskompetenz zu überführen“, erläutert Prof. Dr. Silke Traub, Leiterin des Zentrums für Schulpraktische Ausbildung der PHKA.

Im dreiwöchigen Orientierungspraktikum gehe es vor allem um die Möglichkeit, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und zu verstehen, was es bedeute, Lehrer:in zu sein. Das zwölfwöchige Integrierte Semesterpraktikum (ISP) unterstütze Studierende dabei zu einer Theorie-Praxis-Verzahnung zu kommen sowie bereits erworbenes Wissen in Handlungskompetenz zu überführen. Im ISP lernen Lehramtsstudierende den Schulalltag und verschiedene Lehr-Lern-Situationen kennen und erkunden das Tätigkeitfeld einer Lehrkraft genauer. Für Studierende, die später an einer Grundschule unterrichten wollen, ist darüber hinaus ein drei- bis vierwöchiges Professionalisierungspraktikum verpflichtend, und Studierende, deren zukünftiges Tätigkeitsfeld die Sekundarstufe I ist, müssen ein drei- bis vierwöchiges Berufsfeldpraktikum absolvieren.

„Diese Praxisphasen dienen dazu den eigenen Profes­siona­lisierungsprozess zu erweitern und zu entwickeln“, erklärt Traub. Wer eines der drei Praktika zweimal nicht besteht, kann die Studiengänge Lehramt Grundschule oder Sekundarstufe I nicht erfolgreich abschließen.

Wissen in Handlungskompetenz überführen

„Gerade für zukünftige Lehrkräfte ist es besonders wichtig, theoretisches Wissen in Handlungskompetenz überführen zu können“, sagt die Professorin für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik. „Alle, die mal Schüler:in waren, meinen zu wissen, was Schule ist, und haben sich subjektive Theorien zum Thema Unterrichten angeeignet.“ Diese Alltagstheorien seien jedoch kein wissenschaftlich fundiertes Wissen. Wissen, das auf gutes fachliches, didaktisches und auf hoher Qualität angesiedeltes Unterrichten ausgerichtet sei, könne nur im Rahmen eines wissenschaftlichen Studiums vermittelt werden, nicht durch alternative Einstiege.

„Absolvent:innen einer Pädagogischen Hochschule tun später als Lehrer:innen, was sie wissen, denn sie sind während ihres Studiums den Weg vom Wissen zum Handeln gegangen“, sagt Traub.

Pressemitteilung als pdf

  regina.thelen@ph-karlsruhe.de