Ein Recht auf bestmögliche Bildung
Elfte Bundestagung des „Netzwerks Fortbildung: Kinder bis drei“

Elfte Bundestagung des „Netzwerks Fortbildung: Kinder bis drei“ an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe: v.l. Dr. Karin Garske (Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg), Anne-Katrin Pietra und Prof. Dr. Ulrich Wehner (Karlsruhe), Prof. Dr. Ute Stoltenberg (Lüneburg) und Veronika Bergmann (Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum Mainz). Foto: Tilman Binz / Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Seit 2009 bietet die Pädagogische Hochschule Karlsruhe den Studiengang „Pädagogik der Kindheit“ an und setzt sich mit ihrem Institut für Frühpädagogik für eine hohe fachliche Qualität im Bereich Kindheitspädagogik ein. Das Institut vereint Forschung, Lehre und Weiterbildung und hat deshalb kürzlich zusammen mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum in Mainz und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg die elfte Bundestagung des „Netzwerks Fortbildung: Kinder bis drei“ veranstaltet.
Rund 140 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und Luxemburg – unter anderem aus den Bereichen Forschung, Lehre, Fort- und Weiterbildung sowie Fachberatung – kamen an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, um sich in Vorträgen, Workshops und Open Spaces mit Themen der frühen Bildung zu befassen – etwa mit dem Begriff „Betreuung“, nachhaltiger Entwicklung, Fortbildung sowie multiprofessionellen Teams.
Fachlich auf dem neuesten Stand
„Um ihr Recht auf bestmögliche Bildung einzulösen, brauchen Kinder kompetente Erwachsene. Und diese brauchen aktuelles Fachwissen – etwa über kindliche Entwicklung und Bildung, Lebenslagen der Familien oder Bindungs- und Beziehungsaufbau – und auch Kompetenzen in der einfühlsamen und responsiven Pflege. Deshalb ist es wichtig, fachlich auf dem neuesten Stand zu sein und sich auszutauschen“, zieht Prof. Dr. Ulrich Wehner, Leiter des Instituts für Frühpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, eine positive Bilanz der Tagung.
Kindertagesbetreuung bundesweit in den Blick genommen
In Karlsruhe sei es gelungen, sagte eine Teilnehmerin, „das sonst so föderal betrachtete System Kindertagesbetreuung mit großer Transparenz bundesweit und darüber hinaus in den Blick zu nehmen“. Gut sei auch gewesen, so eine andere Teilnehmerin, „die eigene Professionalität auf den Prüfstand stellen zu können“ und Schritte in Richtung Weiterentwicklung anzudenken. Dem Netzwerk und dem Institut für Frühpädagogik gemeinsam ist die Überzeugung, dass Kinder – und in besonderem Maße junge Kinder – verlässliche Beziehungen, aber auch anregende und unterschiedliche Erfahrungen brauchen. Dafür benötigen Fachkräfte Spezialwissen und besondere Fähigkeiten, um Kinder zu verstehen, Eltern zu unterstützen und eine anregende Umgebung zu gestalten.
Pädagogisch wertvolle Tätigkeit
Prof. Dr. Ulrich Wehner machte in seinem Vortrag deutlich, dass der Begriff Betreuung systematisch marginalisiert werde. „Leider spielen betreuende Tätigkeiten in dominanten bildungs- und erziehungstheoretischen Erzählungen nur eine untergeordnete Zubringerrolle. Wir sollten Betreuung aber als eine pädagogisch wertvolle Tätigkeit begreifen“, sagt der Leiter des Studiengangs „Pädagogik der Kindheit“. Weitere Hauptreferenten waren Prof. Dr. Stefan Sell (Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Ute Stoltenberg (Universität Lüneburg) und Prof. Dr. Peter Cloos (Universität Hildesheim).
Über den Studiengang „Pädagogik der Kindheit“
Der sechssemestrige Bachelorstudiengang „Pädagogik der Kindheit“ an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe qualifiziert für die professionelle Arbeit im Feld der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren. Das Studium umfasst theoretische und empirische Grundlagen vor dem Hintergrund aktueller Problem- und Fragestellungen. Praxisnahes Lernen wird durch eine besonders intensive Verzahnung mit außeruniversitären Lernorten ermöglicht. Kindheitspädagogen und -pädagoginnen eröffnet sich ein breites Feld unterschiedlicher Tätigkeiten, etwa in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Eltern-Kind-Zentren oder in Familienbildungsstätten, Familienbüros und Beratungsstellen. Weitere Infos auf www.ph-karlsruhe.de/studieren/bachelor/paedagogik-der-kindheit.
Über das „Netzwerk Fortbildung: Kinder bis drei“
Das Netzwerk Fortbildung ist ein beruflich-fachlich orientiertes Netzwerk zur Qualifizierung und zum Austausch von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, deren Adressaten Erzieherinnen und Erzieher sowie Kindertagespflegepersonen sind, die mit Kindern arbeiten und ihnen eine Vielfalt von Bildungs-möglichkeiten eröffnen. Das Netzwerk ist grundsätzlich offen und lebt von der Beteiligung seiner Mitglieder. Basis ist eine Kooperation zwischen dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum in Mainz und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg in Berlin. Weitere Infos auf https://netzwerk-fortbildung.jimdo.com/