Sommersemester 2020: Pädagogische Hochschule Karlsruhe gut aufgestellt für digitalen Studienbetrieb
Es musste schnell gehen und es ist geglückt: Innerhalb weniger Wochen hat sich die Pädagogische Hochschule Karlsruhe erfolgreich auf den Beginn des digitalen Studienbetriebs am 20. April vorbereitet. Für Studierende und Lehrende stehen zahlreiche neue Online-Services zur Verfügung, es gibt einen didaktischen Leitfaden für Dozierende und die Hochschulbibliothek hat ihren E-Book-Bestand um mehr als 17.000 Titel erhöht.

Das Sommersemester 2020 beginnt digital. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe hat sich gut darauf vorbereitet. Foto: Tilman Binz/Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Mitte März hatte das Land angesichts der Corona-Pandemie angeordnet, dass die baden-württembergischen Hochschulen ihren Präsenzstudienbetrieb bis zum 19. April aussetzen. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe startet nun am 20. April digital ins Sommersemester 2020 und bietet Vorlesungen und Seminare im Onlinestudienbetrieb an.
„Innerhalb weniger Wochen haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass unsere Studierenden im Sommersemester 2020 so viele Studienleistungen wie möglich erwerben können und sich ihre Studiendauer hoffentlich nicht zusätzlich verlängert“, sagt Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Umstellung sei eine Herausforderung, aber auch eine Chance, in kurzer Zeit gemeinsam viel zu lernen.
Online-Services für Umsetzung der digitalen Lehre
So hat das Zentrum für Informationstechnologie und Medien der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (ZIM) in den vergangenen Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet, Online-Services für die Umsetzung der digitalen Lehre bereitzustellen. Und das mit Erfolg. Denn Studierende und Lehrende können nun, zusätzlich zu den bestehenden Systemen, unter anderem Chat- und Videokonferenztools nutzen, die je nach Bedarf für kleine oder große Veranstaltungen geeignet sind, sie können webbasierte Lernwerkzeuge anwenden, die gemeinsames Arbeiten an Dokumenten und einer virtuellen Tafel ermöglichen, oder auch Übertragungs-Software einsetzen, um Vorlesungen aufzuzeichnen.
„Wir möchten unseren Studierenden die bestmögliche digitale Lehre anbieten“, sagt Prof. Dr. Klaus Peter Rippe. „Wir sind uns aber auch bewusst, dass viele von uns - Studierende wie Lehrende - mit der digitalen Lehre Neuland betreten“, so der Rektor weiter.
Um Lehrenden der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe den Einstieg in Online-Formate zu erleichtern, hat eine Gruppe aus Dozenten verschiedener Fachrichtungen zusammen mit Studierenden einen didaktischen Leitfaden erstellt. Die 40-seitige Handreichung stellt grundlegende Ansätze sowie methodische Kleinformen für eine erfolgreiche Online-Lehre vor.
Rücksicht nehmen auf Studierende mit Kindern
Da zurzeit etliche Studierende ihre Kinder wegen geschlossener Schulen und Kitas ganztags betreuen müssen, achten die Dozierenden der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe darauf, dass zeitversetztes Lernen möglich ist - die Online-Lehre also möglichst unabhängig von im Vorlesungsverzeichnis festgelegten Zeiten gestaltet wird. Das macht es auch für jene Studierenden leichter, die Angehörige pflegen oder einen Job haben.
An den digitalen Studienbetrieb angepasst hat die Pädagogische Hochschule Karlsruhe auch ihre Prüfungsordnungen. Und Erstsemesterstudierende finden nun die wichtigsten Informationen für den Studienstart auf der digitalen Lernplattform Stud.IP. Die für Ende März geplanten Einführungsveranstaltungen und auch die Begrüßung der Erstsemester konnten leider coronabedingt nicht stattfinden.
Zum Vorlesungsbeginn mehr als 17.000 E-Books zusätzlich
So wie alle Bibliotheken in Karlsruhe ist auch die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe noch nicht wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Die Nutzung der digitalen Bestände ist jedoch nach wie vor möglich und der Zugang zu E-Books wichtiger denn je. Deshalb hat die Pädagogische Hochschule Karlsruhe ihrer Bibliothek außerplanmäßig Mittel in Höhe von 100.000 Euro bereitgestellt. Zum Vorlesungsbeginn stehen Nutzerinnen und Nutzern nun mehr als 17.000 E-Books zusätzlich zur Verfügung. Dabei setzt die Bibliothek unter anderem auf Flatrates von Verlagen, etwa von Beltz oder Kohlhammer, die bis 30. Juni dieses Jahres gelten.
„Die Titel der Flatrates, die sich in den nächsten Wochen als Renner in der Nutzung erweisen, kaufen wir anschließend“, informiert Alexander Ewald, Leiter der Hochschulbibliothek. Außerdem hat sich die Bibliothek den Zugang zu mehr als 2.000 der beliebten UTB Studi-E-Books für ein Jahr gesichert und wird darüber hinaus zahlreiche Bestellwünsche Dozierender realisieren. „Von dem substanziellen Aufwuchs unseren E-Book-Angebots werden unsere Nutzerinnen und Nutzer langfristig profitieren“, ist Ewald überzeugt.