Augmented Reality im Mathematikunterricht: Projekt pARameter startet mit einem Kick-Off in Prag
Mit finanzieller Unterstützung des EU-Programms Erasmus+ verfolgt das Projekt pARameter (Promoting Augmented Reality in Mathematics Education to Enhance Student Learning) das Ziel, gemeinsam mit neun Projektpartnern aus fünf Ländern, Augmented Reality (AR) für das Lernen von Mathematik nutzbar zu machen. Während eines dreitägigen Kick-Off Meetings aller Projektpartner wurde ausgelotet, wie eine AR-App und dazugehörige Mathematikaufgaben konzipiert sein sollten, damit raumgeometrische Inhalte besser als bisher von Lernenden verstanden werden können.

Das pARameter Projektteam beim Kickoff in Prag
Ob Ebenen, Punkte, Geraden oder geometrische Körper wie Pyramiden und Würfel – wer sich in der Welt der dreidimensionalen Geometrie zurechtfinden will, braucht ein gutes Vorstellungsvermögen. Doch was auf dem Papier zweidimensional bleibt, ist im Kopf oft schwer greifbar. Genau hier setzt das Projekt pARameter an: ein Ziel ist die Entwicklung einer App, mit der sich 3D-Objekte direkt über die Kamera eines Smartphones oder Tablets in die eigene Umgebung einblenden lassen. So können Lernende die 3D-Objekte ganz natürlich erkunden – mitten in ihrer 3-dimensionalen Realität, aus jedem Blickwinkel und mit vertrauten Bewegungen.
Nach der Bewilligung des Projekts fiel im September 2025 der Startschuss. Vom 2. bis 4. Oktober traf sich das internationale Konsortium in Prag, um den Grundstein für die dreijährige Zusammenarbeit zu legen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeitsphasen stand die zukünftige App geometAR (derzeit als Pilotversion unter dem Namen malAR im iOS App Store verfügbar) – das Herzstück des Projekts. Mit ihr lassen sich geometrische Objekte mithilfe von Augmented Reality direkt in der eigenen Umgebung visualisieren und erkunden. Lernende können die Objekte aus verschiedenen Perspektiven betrachten und so ein Verständnis für ihre Dreidimensionalität entwickeln.
Während des Treffens wurde intensiv darüber beraten, welche Verbesserungen an der App vorgenommen werden müssen, um das Lernen und Verstehen räumlicher Zusammenhänge weiter zu fördern. Mit der gebündelten Expertise der beteiligten Partner:innen aus Italien, Spanien, Israel, Tschechien und Deutschland entstanden erste Konzepte und Kriterien für passgenaue Lernumgebungen. Diese werden im Verlauf des Projekts ausgeschärft, weiterentwickelt und erprobt. Lehrkräfte aus Italien, Deutschland und Tschechien sind in das Projekt eingebunden, um die Ergebnisse direkt in der schulischen Praxis zu testen.
Mit diesem gelungenen Auftakt legt das Projekt pARameter den Grundstein für eine innovative Verbindung von digitaler Technologie und dem Lernen von Mathematik. Die ersten Schritte zeigen: Augmented Reality kann nicht nur zum Verständnis geometrischer Zusammenhänge beitragen, sondern das Lernen auch greifbarer machen.
Weitere Informationen zum Projekt stehen auf der englischsprachigen Website https://www.parameter-project.eu zur Verfügung. Die aktuelle Pilotversion von malAR gibt es im iOS-Appstore.
Wissenschaftliche Ansprechpersonen:
Jun.-Prof. Dr. Xenia-Rosemarie Reit, Junior-Professorin für Mathematik und ihre Didaktik am Institut für Mathematik und
Marco Riehle, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mathematik.
