Akademisches Jahr eröffnet
Großer Zuwachs bei Drittmitteln an Pädagogischer Hochschule Karlsruhe / Forschung wird immer wichtiger / Neuer Kanzler / Antrittsvorlesung von Juniorprofessorin / Jahresbericht 2017/2018

Das neue Rektorat mit Prof. Dr. Christian Gleser, Dr. Nils Fabian Gertler, Prof. Dr. Klaus Peter Rippe und Prof. Dr. Annette Worth (v.l.). Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Das Drittmittelvolumen der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe hat 2018 erstmals die Drei-Millionen-Grenze überschritten. Diese im neuesten Jahresbericht der Hochschule veröffentlichte Zahl gab Prof. Dr. Klaus Peter Rippe bekannt, als er am 24. Oktober Hochschulmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Behörden zur Eröffnung des Akademischen Jahres 2018/2019 begrüßte. „Damit haben sich unsere außeretatmäßigen Finanzmittel im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt“, informierte der Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Außerdem spiele die Forschung an der bildungswissenschaftlichen Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht eine immer größere Rolle.
Große Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind etwa »Leistung macht Schule«, ein bundesweites, vom BMBF gefördertes Projekt zur Begleitung und Weiterentwicklung von Schulen, das auf die Förderung leistungsstarker und potentiell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler abzielt, „Beyond School“ zum Thema Aufstieg durch Bildung, die Bildungsinitiative für eine aktive Lehr-Lern-Kultur (L²) oder „MINT²KA – Leuchtturm der Lehrerbildung“ als Kooperationsprojekt mit dem Karlsruher Institut für Technologie.
Außerdem hat die Pädagogische Hochschule Karlsruhe im April dieses Jahres ein Institut für Bildungswissenschaftliche Forschungsmethoden eröffnet. Dessen Leiterin, Jun. Prof. Dr. Olga Kunina-Habenicht, hielt zur Eröffnung des Akademischen Jahres ihre Antrittsvorlesung. Sie machte deutlich, dass „wissenschaftliche Theorien wichtig sind für das Lehramtsstudium“. Und dass in den Lehrveranstaltungen „Bezüge zwischen Theorie und Praxis“ hergestellt werden müssen“, so die Juniorprofessorin.
Gemeinschaft ist keine Floskel
Erstmals einer größeren Öffentlichkeit stellte sich der neue Kanzler der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe vor. Der Jurist Dr. Nils Fabian Gertler ist seit 1. Oktober im Amt und über Stationen bei Arbeitsgericht, Wissenschaftsministerium und Staatsanwaltschaft an die Hochschule gekommen. Er betonte in seiner Ansprache, dass „die universitäre Gemeinschaft keine Floskel sei“, sondern als „Trias von Forschung, Lehre und Lernen“ das Leitbild der Humboldt’schen Idee verwirkliche. Die Multiplikatoren von morgen sollten erfahren, „dass eine Gemeinschaft möglich ist, in der die Interessen ihrer Mitglieder gehört werden“, appellierte Dr. Gertler an die Hochschulangehörigen, „eine solche Gemeinschaft vorzuleben“.
Verliehen wurde bei der Eröffnung des Akademischen Jahres auch der Sonderpreis der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe 2018 für herausragendes studentisches Engagement. Der mit insgesamt 500 Euro dotierte Preis ging an Nathalie Bek, Clarissa Götz und Jurina Güthner für ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen der fischertechnik AGs, einer Kooperation von Karlsruher Technik-Initiative, fischertechnik und Pädagogischer Hochschule Karlsruhe. Prof. Dr. Christian Gleser überreichte die Auszeichnung, die ehrenamtliches Engagement inner- und außerhalb der Hochschule gewürdigt. Der Prorektor für Studium und Lehre wies darauf hin, dass „die Preisträgerinnen für den Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement des Landes Baden-Württemberg vorgeschlagen werden können“.
Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung des Akademischen Jahres durch das Hochschul-Vokalensemble „Sing & Swing“ unter der Leitung von Sandra Danyella.
Hintergrundinformationen
Jun. Prof. Dr. Olga Kunina-Habenicht
Die Psychologin, die an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert hat, ist seit 2017 Juniorprofessorin für bildungswissenschaftliche Forschungsmethoden (mit Tenure Track) an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und Leiterin des Instituts für Bildungswissenschaftliche Forschungsmethoden. Schwerpunkte der fächerübergreifenden Einrichtung sind die Lehre von empirischen Forschungsmethoden sowie die Beratung von Studierenden und Lehrenden zu qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Außerdem sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen selbst an Forschungs- und Hochschulentwicklungsprojekten beteiligt.
Dr. Nils Fabian Gertler
Dr. Nils Fabian Gertler ist seit 1. Oktober Kanzler der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Gewählt hatten ihn Hochschulrat und Senat in einer gemeinsamen Sitzung am 7. Juni - im ersten Wahlgang und mit sehr großer Mehrheit. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Dr. Gertler, Jahrgang 1973, hat Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz studiert sowie die erste und zweite juristische Staatsprüfung abgelegt. Anschließend war er Richter beim Arbeitsgericht Karlsruhe sowie drei Jahre an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg abgeordnet, seit Anfang 2017 war er – wie schon 2008 bis 2014 – Staatsanwalt bei der Staats-anwaltschaft Karlsruhe.
PH Karlsruhe kompakt 2017/2018 – Jahresbericht der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
Seit dieser Woche liegt der aktuelle Jahresbericht der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe vor. Die Übersicht 2017/2018 gibt sowohl Auskunft über Studierendenzahlen, Studiengänge und Absolventen als auch über Drittmitteleinnahmen, Ausgaben der Hochschule und die Personalsituation. Der Bericht ist an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe erhältlich und wird Ministerien, Hochschulen oder Behörden zur Verfügung gestellt. Im Internet ist er abrufbar unter https://www.ph-karlsruhe.de
