BMBF-Ausschreibung zum Transfer in der inklusiven Bildung

Wie wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse und pädagogisch-didaktische Innovationen im Kontext der inklusiven Bildung systematisch in der Praxis verbreitet und nachhaltig etabliert werden können, ist bislang nicht hinreichend beforscht. In Ergänzung zu klassischen Ansätzen der Interventionsforschung, die vorrangig die grundsätzliche Wirksamkeit von Maßnahmen untersucht, ist es deshalb erforderlich, Gestaltungsformen und Wirkmechanismen erfolgreicher Implementations- und Transferansätze in den Blick zu nehmen.

Das übergeordnete bildungspolitische Ziel des BMBF ist es, bestmögliche Bildungs- und Teilhabechancen für alle Menschen zu schaffen – unabhängig von ihren Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie etwaigen Behinderungen und Beeinträchtigungen. Die Fördermaßnahme trägt hierzu bei, indem sie das Ziel verfolgt, über alle Bildungsetappen – von der frühen über die schulische und berufliche Bildung bis hin zur Hochschule und Weiterbildung – hinweg empirisch abgesichertes, zielgruppenspezifisches Handlungs- und Veränderungswissen zur Gestaltung von nachhaltig wirksamen Transferansätzen in der inklusiven Bildung zu generieren. Diese Erkenntnisse zu gelingenden Transferprozessen sollen in Form von praxistauglichen Konzepten bereitgestellt werden. Das zentrale Ziel dieser empirisch gestützten Konzepte ist es, empirisch fundierte Gestaltungsformen und Wirkmechanismen gelingender Transferansätze in der inklusiven Bildung nachzuvollziehen und in breiten Praxiskontexten implementieren zu können. Somit soll die Verbreitung wirksamer Maßnahmen des Transfers im Kontext inklusiver Bildung gefördert werden. Darüber hinaus soll die Sichtbarkeit von empirisch gesicherten Transferansätzen inklusiver Forschung für Politik und Gesellschaft erhöht werden.

Gefördert werden Forschungsprojekte, die die Verbreitung und Verankerung nachweislich empirisch fundierter Erkenntnisse und Maßnahmen in die Praxis untersuchen. Es wird erwartet, dass eine wissenschaftliche Fragestellung zu Implementation und Transfer von Erkenntnissen und Maßnahmen in der inklusiven Bildung formuliert sowie diese forschungsmethodisch operationalisiert und empirisch untersucht wird. Dabei sollen die spezifischen Voraussetzungen, Gelingensbedingungen, Potenziale und Limitationen der Implementation und des Transfers beforscht werden. Empirisch fundierte Aussagen zu einer weiteren Skalierung und der Nachhaltigkeit der Praxisanwendung sind erwünscht. Darüber hinaus sind geeignete Merkmale zur Beurteilung der Qualität von Implementations- und Transferprozessen, wie beispielsweise Rezeptionstiefe, Nachhaltigkeit, Verbreitung und Verantwortlichkeitsübernahme (Coburn, 2003) theoretisch und konzeptionell zu bestimmen und empirisch zu untersuchen.

Die zu transferierenden Ansätze sollen einen wissenschaftlich abgesicherten Wirkungsgrad schon bewiesen haben. Dies kann beispielsweise durch den Nachweis anwendungsorientierter Wirkungsforschung, der erfolgreichen Erprobung in einem bildungsforschungsrelevanten Nutzerkreis beziehungsweise der partizipativen Entwicklung erfolgen. Dies kann auch durch die positive Evaluierung des Ansatzes als auch einschlägiger Veröffentlichungen belegt werden.

Die Projekte sollen partizipativ mit einschlägigen Kooperations- und Verbundpartnern (siehe „Zuwendungszweck“) durchgeführt werden. Bevorzugt werden Projekte, die bereits auf etablierte Kooperationsstrukturen („Netzwerke“) mit relevanten Akteuren aus Bildungspraxis und -administration aufbauen können und plausibel darstellen, wie diese zu erweitern sind.

Abgabefrist für Projektskizzen: 8. Januar 2025

Aufgrund der Abgabefrist bittet das Forschungsreferat um rechtzeitige Anmeldung (Anfang Dezember) einer Antragstellung.

Zur Ausschreibung

Für Rückfragen steht Ihnen das Forschungsreferat zur Verfügung.

Stefan Wörmann und Kerstin Aberle

  stefan.woermann@ph-karlsruhe.de