Gemeinsam lernen mit Shakespeare
Interkulturelles Forschungsprojekt „CultureShake“ stellte neue Unterrichtsmaterialien vor / Ab September online

CultureShake: Neue Ideen für den Sprachunterricht. Foto: Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Lehrerinnen, Wissenschaftlerinnen und Referentinnen aus Belgien, Deutschland, Schweden und den USA informierten sich an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe über innovative Lehrmethoden und Unterrichtsmaterialien für sprachlich heterogene Schulklassen. Ab September stehen die Produkte kostenfrei auf www.cultureshake.eu zur Verfügung.
Europa ist vielfältig. Sprachlich und kulturell eine bereichernde Herausforderung – auch für Lehrerinnen und Lehrer. Immer mehr Schülerinnen und Schüler in der EU wachsen vielsprachig auf, lernen in multilingualen und multikulturellen Klassen: Während ein Kind mit deutschem Pass vielleicht einen japanischen Vater hat und in England aufgewachsen ist, hat das andere einen italienischem Pass und als erste Sprache Arabisch gelernt, ist später in Frankreich zur Grundschule gegangen und macht nun in Deutschland Abitur. Doch wie können sie gemeinsam lernen?
Mit Shakespeare, lautet die Antwort des Erasmus+ geförderten Forschungsprojekts „CultureShake“, in dessen Rahmen die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Projektleitung), der Shakespeare Birthplace Trust (Großbritannien), die Stiftelsen English School Göteborg (Schweden), die Universität Primorska (Slowenien) und das Friedrich-Wöhler-Gymnasium Singen (Deutschland) innovative Lehrmethoden und mehrsprachige Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I entwickelt haben. Vorgestellt wurden die Materialien nun europaweit bei Multiplikatoren-Veranstaltungen in Stratford-upon-Avon (Großbritannien), Göteborg (Schweden), Koper (Slowenien) und an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
In Karlsruhe kamen in der dritten Maiwoche Lehrerinnen, Wissenschaftlerinnen und Referentinnen aus Belgien, Deutschland, Schweden und den USA zusammen, um die an deutschen und schwedischen Schulen getesteten Module kennenzulernen. Etwa ein Methodenkompendium für Lehrpersonen, die Shakespeare im Fremdsprachenunterricht einführen wollen, ein Konzept für Peer Teaching-Materialien oder ein Konzept für den digitalen Schüleraustausch.
Gewinnbringender Austausch
„Es war ein gewinnbringender, intensiver Austausch“, bilanziert „CultureShake“-Projektleiterin Dr. Annette Deschner. „Und alle Teilnehmerinnen wollen die von uns erarbeiteten Materialien und Ergebnisse einsetzen, sei es im Schulunterricht, in der Lehrerbildung oder bei der Entwicklung von digitalen Lernplattformen“, freut sich die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
Ulrike Fuß, Englischlehrerin an der Nordschule Neureut, war „sehr beeindruckt, auf wie vielfältige und kreative Weise man Jugendlichen Shakespeare nahebringen kann.“ Susanne Johannson, Englischlehrerin aus dem schwedischen Göteborg hat durch das Projekt „Shakespeare auf eine andere Weise erfahren“. Und Jackie Roberts aus Ohio (USA) freut sich über „die vielen Ideen, die wir mit in die Vereinigten Staaten nehmen können“.
Alle entwickelten Lehrmethoden und Unterrichtsmaterialien stehen ab September – zum Ende des dreijährigen Projekts – auf https://cultureshake.ph-karlsruhe.de/cusha/ kostenfrei zur Verfügung.