Dritter Bildungsweg: PHKA-Forschungsprojekt untersucht Bildungsbiographien Studierender der Kindheitspädagogik. Foto: Fabry/PHKA
DFG-Projekt

InProKiB - Individualisierte Übergänge und Professionalisierungsprozesse nicht-traditioneller Studierender der Kindheitspädagogik im biografischen Verlauf

Nicht-traditionelle Studierende, die ohne Abitur über alternative Wege ein Studium aufnehmen, rücken zunehmend in den Fokus. Trotz wachsender Relevanz fehlen aussagekräftige Daten zu ihren Bildungs- und Professionalisierungsverläufen. Das Forschungsvorhaben untersucht exemplarisch Studierende der Kindheitspädagogik mit biografieanalytischen Methoden.

Im Rahmen dieses Projekts werden in einem ersten Strang biografische Erfahrungen von nicht-traditionellen Studierenden der Kindheitspädagogik und deren Bedeutung für das professionelle Denken und Handeln rekonstruiert. Ein zweiter Strang fokussiert die Analyse individueller Übergangsprozesse in das Studium, die außerhalb traditioneller Bildungswege verlaufen und bisher nur wenig Beachtung gefunden haben.

Interviewpartner:innen gesucht

Als Studierende:r der Kindheitspädagogik können Sie sich per E-Mail an André Epp wenden, wenn Sie sich im Rahmen des Forschungsprojekts interviewen lassen möchten. Gesucht werden Studierende, die nicht unmittelbar nach dem Abitur ihr Studium aufgenommen haben, sondern erst eine Berufsausbildung gemacht oder Berufserfahrung erworben haben.

Projektziele

Der dritte Bildungsweg erfährt aktuell vielfach Bedeutungszuwachs. Der Beschluss der Kultusministerkonferenz zum Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber:innen ohne schulische Zugangsberechtigung flankiert einen Qualifikationsstrukturwandel, der sich in Akademisierungs- und Professionalisierungsbestrebungen in unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern widerspiegelt. In diesem Rahmen werden Zielgruppen, die ohne Abitur, über besondere Zugangswege und Zulassungsverfahren zum Studium kommen, als "nicht-traditionell Studierende" bezeichnet.

Während "Normalbildungsverläufe" vielfach Gegenstand der Forschung sind, existieren für Bildungsverläufe der relativ neuen Zielgruppe zahlenmäßig nur wenige und inhaltlich nur begrenzt signifikante Daten. Der gegenwärtige Forschungsstand ist überwiegend durch exploratives und grundlegendes Beschreibungs- und Erklärungswissen gekennzeichnet, dass der Heterogenität von Studienfächern und Studierenden nur rudimentär Rechnung trägt. Um zuaussagekräftigeren Erkenntnissen über nicht-traditionelle Studierende und deren Professionalisierungs- und Übergangsprozesse zu gelangen werden Forschungsarbeiten benötigt, die sich spezifischer an Studienfächern ausrichten und die in qualitativen Zugängen differentielle Rekonstruktionen vornehmen, die methodisch gezielt die Heterogenität der Personengruppe berücksichtigen.

Entsprechend nimmt das Forschungsvorhaben, angebunden an ein bestimmtes Studienfach, dezidiert nicht-traditionelle Studierende der Kindheitspädagogik in den Blick. Ferner kommen biografieanalytische Forschungsansätze zum Einsatz, die im Rahmen von Forschungen zu nicht-traditionellen Studierenden bislang kaum Verwendung finden, sich jedoch hervorragend zur detaillierten Erfassung dieser eignen.

Der enge Zuschnitt der Untersuchung auf ein Studienfach lässt Beiträge zur professionsbezogenen Forschung der Kindheitspädagogik erwarten, die im ersten Forschungsstrang bearbeitet werden. Die Erforschung von Zusammenhängen zwischen biografischen Erfahrungen und der Entwicklung des professionellen Denkens und Handelns von Kindheitspädagog:innen befindet sich in der Professionalisierungsforschung der Kindheitspädagogik noch in den Anfängen und hat die hier forcierte Zielgruppe bisher nicht in den Blick genommen. In diesem Rahmen rekonstruiert das Vorhaben wie nicht-traditionelle Studierende der Kindheitspädagogik biografische Zusammenhänge und ihre Bedeutung für das Denken und Handeln (selbstreflexiv) zugänglich machen.

In einem zweiten Strang werden ungewöhnliche (Bildungs-)Übergänge beziehungsweise Übergangsverläufe in ihrer Prozesshaftigkeit, die in der bisherigen Übergangsforschung nur eine marginale Betrachtung erfahren, und in ihrer Spezifizität erfasst. Es wird untersucht, wie nicht-traditionelle Studierende der Kindheitspädagogik den vom "Normalbildungsverlauf" abweichenden und den wenig institutionell vorstrukturierten (individualisierten) Übergang selbsttätig rahmen und hervorbringen.

Projektleitung und Kontakt

Förderung

Das Projekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird von der  Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert (Fördernummer 536514633).

Letzte Änderung: 03.06.2025
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