Digitales Prüfen: Pädagogische Hochschule Karlsruhe entwickelt neue, innovative Formate

Um die Digitalisierung im Bereich des Prüfens zu fördern und zu optimieren, entwickelt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe neue, innovative Formate, die generalisierbar sind und auch auf andere Hochschulen übertragbar. Das kürzlich gestartete Hochschulent­wicklungsprogramm „DiAs“ wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit insgesamt 1,4 Millionen Euro gefördert und läuft bis 2024.

Digitales Prüfen optimieren: Im Rahmen ihres Projekts „DiAs“ entwickelt die PHKA neue, generalisierbare Prüfungsformate. Foto: Roxane Fijean/Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Der pandemiebedingte Online-Studienbetrieb in den vergangenen drei Semestern hat die Hochschulen vor große Herausforderungen gestellt. In Forschung und Lehre, und auch bei den Prüfungen. Die für digitale Prüfungen häufig verwendeten Multiple-Choice-Verfahren funktionieren vor allem für Fächer, deren Inhalte textbasiert geprüft werden können. Aber was machen die laborbasierten, naturwissenschaftlichen Fächer? Und wie lassen sich digitale Prüfungen realisieren, die nicht nur Wissen abfragen, sondern den Lernenden eine individuelle Rückmeldung zu ihren aktuellen Lernprozessen geben? Diese Fragen und Aufgaben geht die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) jetzt in ihrem Hochschulentwicklungsprojekt Digital Assessment – Digitales, kompetenzorientiertes Prüfen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (DiAs) an. Zentrales Anliegen ist es, kompetenzorientiertes, digitales Prüfen hochschulweit sicherzustellen.

Alle relevanten Hochschulbereiche eingebunden

„Wir entwickeln und evaluieren neue, innovative Online-Prüfungsformate, die für möglichst alle unsere Fächer generalisierbar, in die Praxis übertragbar und perspektivisch auch an anderen Hochschulen anwendbar sind“, erläutert Jun. Prof. Dr. Alexander Skulmowski, Sprecher der „DiAs“-Projektleitung. Das dreijährige Vorhaben, das mit rund 1,4 Millionen Euro von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird, ging Ende August an den Start. Eingebunden sind alle relevanten Hochschulbereiche − unter anderem das Prüfungsamt als koordinierende Stelle, die Fakultäten und Fächer, die Hochschuldidaktik sowie Serviceabteilungen und Studierende. Die Projektleitung liegt bei der Hochschulleitung und dem Institut für Informatik und digitale Bildung.

„Unser Ziel ist es, digitale Lehre und digitales Prüfen in allen Studiengängen nachhaltig und systematisch zu stärken“, sagt Prof. Dr. Klaus Peter Rippe. „Dabei ist uns wichtig, dass Lehre und Verwaltung kooperativ an den Projektzielen arbeiten“, so der Rektor der PHKA. Die neuen digitalen Prüfungsformate sollen sowohl aus Sicht der Studierenden als auch aus Sicht der Lehrenden effektiv, effizient und zufriedenstellend sein. Nachhaltig verankert werden sie auf allen relevanten Strukturebenen der Hochschule, etwa in den Prüfungsordnungen und der technischen Infrastruktur.

Evaluation und Netzwerktreffen

Die PHKA erfasst, untersucht und überprüft im Rahmen von „DiAs“ zunächst ihre bestehenden digitalen Prüfungsformate und -inhalte. Im zweiten Schritt entwickelt sie die Rahmenbedingungen für digitales Prüfen weiter. Dazu gehören unter anderem rechtliche und technische Aspekte sowie Datenschutzfragen. Auch ihre technische Infrastruktur will die bildungswissenschaftliche Hochschule stärken. Und im letzten Schritt wird die Hochschule die neuen Formate erarbeiten, implementieren und verstetigen.

„Wir werden auch Beratungsgespräche für Lehrende in den verschiedenen Fächern anbieten und Netzwerktreffen veranstalten, damit sich die prüfenden Dozentinnen und Dozenten austauschen können“, erläutert Alexander Skulmowski. Außerdem will die Hochschule Studierende und Lehrende als Multiplikatoren gewinnen und ihnen Gelegenheit geben, über ihre Erfahrungen mit den neuen Formaten zu berichten. Die Fächer können im Rahmen des Projekts Investitionsmittel für fachbezogene digitale Prüfungsformate beantragen.

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  Regina Schneider, Tel. +49 721 925-4115